Mystisches Liebesdrama

Mittendrin in diesem von Mystik erfüllten lyrischen Liebesdrama steht Johann, den Gefühlen ein auf Hohes zugetaner Mensch, der auf der Suche nach göttlicher Erkenntnis und innerer Führung ist und hierbei den totalen Umbruch seines Seelenlebens erträgt. Ausgelöst wird Johanns Wandlungsprozess, in dem er die belastende Bindung zum Elternhaus durchbricht, seiner Seelenführerin begegnet und schließlich Elisabeth, aus polnischem Herzblut, kennen lernt: die große Liebe seines Lebens! Im Reigen der Herzen ihrer zärtlichen Romanze folgt Elisabeth ihm zu geistigen Wegen. Für das Paar soll sich jener Traum von der wahren Liebe und vom aufrichtigen Leben erfüllen - indem sie ihre Erwartungen an ihr Inneres richten. Bewusst intensives Lernen und Verstehen innerlicher Zusammenhänge und ein hehres Maß an ihre Selbstverantwortlichkeit verflechten das Streben nach seelischem Freiraum und Heil. Johann, hingebungsvoll in Selbsterziehung durch meditative Übungen geleitet, entdeckt den höheren Menschen in seinem Wesen, das Unvergängliche im Vergänglichen, entsprechend das Übersinnliche im Sinnlichen. Eine langwierige Schulungsstrecke mit leidvollen Erfahrungen steht ihm und Elisabeth bevor. Der Pfad zur Vollendung des Seins zu einem neuen Ichbewusstsein verläuft nicht geradlinig, sondern führt durch ein beschwerliches Labyrinth. Erst nachdem die beiden Seelen in Leid geprüft, gleichsam im Liebefeuer geläutert wurden und für würdig erachtet, berühren sich ihre Seelen außerhalb ihres Leibes, im Bildnis der kosmischen Hochzeit. Vom Schicksal eingeladen erfahren die Zwei nun den Ausgleich der Gerechtigkeit. Auf einer Stufe erwachen sie in geistiger Atmosphäre und steigen im musikalischen Finale auf zu höherem Leben. Im Geschenk empfindsamer Meditationen und einem Melodienstrauß aus sinnlich preisenden Zärtlichkeiten führt dieses Einweihungsdrama durch innere Welten, in denen Sehnsucht nach dem zeitlosen Einssein mit der Schöpfung Nostalgie nach dem Paradies erweckt. Das Allgemeine der Esoterik sondert sich, transformiert in die göttliche Präsenz der Mystik; zum Besonderen erhebt das Bühnenwerk erst der Spiegel aus hohem poetischen Sprachwandel – hin zu einem Verlangen nach gehobenen Umgangsformen. Das Stück weckt dazu auf, im Leben nicht in erlebtem Leid stecken zu bleiben, sondern darin aufrecht stehen, um in drängenden Fragen vom Warum zum Wie zu wechseln, derartig aus dem Wunderspiel der Gefühlswelten Kraft zu schöpfen. (ca. 3 Std. inkl Pause)

 

<Mein, o Gott, lass´ Sklave deiner Liebe sein,

da Geborgenheit und Nähe rücken in reifes Licht;

so sehet das Liebesduett, es macht alles in allem neu...

und will jedem geben, was seinem Herzen entspricht.>